Krankheiten & Symptome

Rückenschmerzen bei Erkältung

  • Rückenschmerzen hängen meist nur indirekt mit einer Erkältung zusammen.
  • Die Ursachen für Rückenbeschwerden im Zuge einer Erkältung sind oftmals harmlos.
  • In seltenen Fällen weisen die Rückenschmerzen auf eine erkältungsbedingte Rippenfellentzündung (Pleuritis) oder eine Lungenentzündung hin.
  • Bei Reizhusten zieht sich der breite Rückenmuskel stark zusammen, was ebenfalls zu Beschwerden führen kann.
  • Bei erkältungsbedingten Rückenschmerzen helfen leichte Bewegung sowie Hausmittel. Schmerzmedikamente sind nur selten notwendig.

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Rücken.net-Redaktion

Die Rücken.net-Redaktion besteht aus einem Team von Sport- und Medizin-Redakteuren, die fundierte Ratgeber rund um das Thema Rückenschmerzen schreiben.

Eine Erkältung betrifft zwar in erster Linie die Atemwege, dennoch kann sich der Infekt auch in anderen Körperregionen bemerkbar machen. Hierzu zählt u. a. der Rücken- und Nackenbereich. Für schnelle Hilfe können Wärmekissen* (amazon) sorgen, die für eine bessere Durchblutung der betroffenen Körperregionen sorgen und verspannte Muskeln wieder lockern können.

Warum kommt es im Zuge einer Erkältung zu Rückenschmerzen?

Rückenschmerzen sind kein typisches Erkältungssymptom. Dennoch kommt es vor, dass erkältete Patienten über Rückenbeschwerden klagen. Hierfür kommen mehrere mögliche Ursachen infrage:

1. Es handelt sich um eine Entzündungsreaktion. Wenn dein Körper mit Erkältungsviren kämpft, wird dein Immunsystem aktiv. Dein Körper schüttet bestimmte Hormone (z. B. Prostaglandine) aus. Diese bekämpfen die kursierenden Erreger zwar zuverlässig, allerdings machen sie die Nervenzellen empfänglicher für Schmerzreize. Neben den bekannten Gliederschmerzen kann es daher auch zu Rücken- und / oder Nackenschmerzen kommen. Ist die Erkältung überwunden, klingen die Beschwerden von selbst wieder ab.

2. Du leidest unter Muskelverspannungen. Wer krank ist, bewegt sich automatisch weniger. Durch den vorübergehenden Bewegungsmangel sowie durch das Einnehmen einer Schonhaltung verkrampft sich deine (Rücken-)Muskulatur. Dass dies zu Beschwerden führt, ist selbsterklärend. Sobald du dich nach überstandener Erkrankung wieder ausreichend bewegst, sollte der Schmerz innerhalb weniger Tage vergehen.

3. Insbesondere durch Reizhusten wird der breite Rückenmuskel derart stark beansprucht, sodass es zu einem regelrechten Muskelkater kommt. Manchmal wird durch starken Husten und die dabei eingenommene Körperhaltung sogar ein Nerv eingeklemmt. Hierauf gehen wir später noch ausführlicher ein.

4. Dein Immunsystem ist durch Stress geschwächt. Wenn die Seele überlastet ist, nehmen auch die körperlichen Abwehrkräfte ab. Dies macht dich sowohl empfänglicher für sämtliche Erkältungsviren als auch für die Entwicklung von psychosomatisch bedingten Rückenschmerzen. Das zeitgleiche Auftreten ist in diesem Fall zufällig. Dennoch solltest du die Warnsignale deines Körpers ernst nehmen und deinen Alltag auf vermeidbare Stressoren überprüfen.

Du siehst also: Rückenschmerzen sind, sofern sie auftreten, eher eine indirekte Begleiterscheinung einer Erkältung. Mit vitaminreicher Ernährung, Vitaminpräparaten, Erkältungsbädern und gezielter Wärmebehandlung z.B. mit Wärmekissen* (amazon) kannst du Rückenschmerzen bei Erkältung entgegenwirken.

In welchem Bereich des Rückens treten erkältungsbedingte Rückenschmerzen am häufigsten auf?

Je nach Ursache können erkältungsbedingte Rückenbeschwerden in jedem Bereich des Rückens auftreten. Meist sind aber entweder der untere Rücken (Lendenwirbelbereich) oder der Schulter- und Nackenbereich betroffen. Ist Letzteres der Fall, lässt sich der Kopf kaum noch schmerzfrei bewegen.

Im Ruhezustand sind die Schmerzen hingegen erträglich. Ist die Lendenwirbelsäule betroffen, verhält es sich genau andersherum: Hier lindert leichte Bewegung den Schmerz, wohingegen er sich im Ruhezustand verstärkt.

Gibt es ernste Ursachen für Rückenbeschwerden bei einer Erkältung?

In den allermeisten Fällen sind Rückenschmerzen als Begleiterscheinung von Erkältungskrankheiten harmlos. Es gibt jedoch Ausnahmen, die nicht unerwähnt bleiben dürfen. Hierzu zählt beispielsweise die Rippenfellentzündung (Pleuritis), die bei schweren Erkältungsverläufen auftreten kann. Diese äußert sich u. a. durch starke Rückenschmerzen.

Auch eine (beginnende) Lungenentzündung macht sich in vielen Fällen durch Rückenbeschwerden bemerkbar. Diese beginnen häufig schleichend. Oftmals strahlen die Schmerzen in die Glieder aus. Kommen zusätzlich noch trockener Husten und leichtes Fieber hinzu, erhärtet dies den Verdacht, dass sich aus einer harmlosen Erkältung eine Lungenentzündung entwickelt hat.

Das bedeutet für dich: Persistieren die Rückenbeschwerden weiter, nachdem deine Erkältungssymptome längst abgeklungen sind, ist eine ärztliche Abklärung dringend erforderlich. Warte keinesfalls zu lange ab!

Der Zusammenhang zwischen Rückenschmerzen und Husten

Im Verlauf einer Erkältung leiden die meisten Betroffenen irgendwann unter (Reiz-)Husten. Dies ist häufig im späteren Stadium der Fall. Treten Rückenbeschwerden und Husten zeitgleich auf, so kann dies auf eine überlastete Muskulatur hinweisen. Insbesondere hartnäckiger Reizhusten führt zu einer Überbeanspruchung des Musculus latissimus – umgangssprachlich auch als breiter Rückenmuskel oder Hustenmuskel bekannt.

Wenn du husten musst, zieht sich der breite Rückenmuskel ruckartig zusammen, um die Luft ausstoßen zu können. Dies ist wichtig, damit sich kein Sekret in den Atemwegen ansammelt. Bei einer Überbeanspruchung entstehen jedoch muskelkaterartige Schmerzen, die in den gesamten Rückenbereich ausstrahlen können. Die Schmerzen sind während des Abhustens meist am schlimmsten. Zudem nimmt man während eines Hustenanfalls oftmals eine verspannte Körperhaltung ein. Hierdurch können zusätzlich Rückennerven eingeklemmt werden, was die Gesamtsituation weiter verschlimmert.

Um den Hustenmuskel bestmöglich in seiner Funktion zu unterstützen und somit Rückenbeschwerden vorzubeugen, solltest du darauf achten, während eines Hustenanfalls eine möglichst aufrechte Haltung einzunehmen. Vermeide den Reflex, den Oberkörper vorzuneigen.

Klingt der Reizhusten ab, was bei einer gewöhnlichen Erkältung spätestens nach einer Woche der Fall sein sollte, verschwindet auch das Rückenleiden. Falls nicht, solltest du einen Arzt aufsuchen.

Was kann ich gegen erkältungsbedingte Rückenschmerzen unternehmen?

Zunächst einmal ist es wichtig, deinen Infekt vollständig auszukurieren. Wer sich in erkältetem Zustand zu sehr verausgabt, riskiert schlimmstenfalls eine Herzmuskelentzündung. Komplette Schonung ist jedoch ebenso wenig empfehlenswert wie Leistungssport oder schweißtreibende Rückenkurse. Sofern du kein Fieber (mehr) hast, sind kurze Spaziergänge an der frischen Luft empfehlenswert, um deine Rückenmuskulatur zu lockern. Die Betonung liegt hierbei auf “kurz”. Gehe lieber täglich mehrmals um den Block, als dir gleich eine kilometerlange Wanderung vorzunehmen. Sobald du keine Erkältungssymptome mehr hast, darfst du dich selbstverständlich wieder wie gewohnt sportlich betätigen.

Auch Wärme ist ein altbewährtes Hausmittel. Gegen akute Beschwerden helfen ein Wärmekissen* (amazon), Kirschkernkissen oder eine Wärmflasche im Rücken. Zu Beginn des Infekts kann außerdem ein Erkältungsbad sinnvoll sein. Spezielle Bademischungen – zumeist bestehend aus verschiedenen ätherischen Ölen wie z. B. Eukalyptus, Minze, Fichten- oder Kiefernadeln – sind mittlerweile in jeder Drogerie erhältlich. Alternativ kannst du dir auch deine eigene Kräutermischung zusammenstellen. Ein warmes Bad regt die Durchblutung an und verhindert somit, dass sich Erkältungsviren überhaupt erst richtig in den Atemwegen festsetzen. Zeitgleich lockert Wärme die Rückenmuskulatur, sodass Verspannungen sich auf sanfte Weise lösen. Das beliebte Erkältungsbad wirkt also zweifach gegen Erkältungsviren und gegen Rückenschmerzen.

Wichtig: Bei erhöhter Körpertemperatur oder gar Fieber solltest du auf das warme Bad lieber verzichten, da es deinen Kreislauf zu stark belasten könnte. Bleibe generell nicht länger als 10 bis maximal 20 Minuten in der Badewanne. Die Wassertemperatur sollte zwischen 36 und 38 Grad liegen.

Wie bereits erwähnt gilt es zudem darauf zu achten, deinen Oberkörper beim Husten möglichst aufrecht zu halten. Auf diese Weise erleichterst du dem breiten Rückenmuskel seine Arbeit und verhinderst, dass dieser sich verspannt. Lehne dich am besten an eine stabile Lehne an, sobald du bemerkst, dass sich ein Hustenanfall anbahnt.

Ausreichend zu trinken ist bei einer Erkältung ebenfalls wichtig. Mindestens 2 Liter Wasser oder ungesüßter Kräutertee sollten es täglich sein. Auf diese Weise “spülst” du die Erkältungsviren aus deinem Körper. Zudem verhindert ausreichendes Trinken, dass sich Flüssigkeit in den Nieren staut. Letzteres kann ebenfalls für Rückenschmerzen im Bereich der Lendenwirbelsäule ursächlich sein.

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Referenzen:

  1. https://de.statista.com/statistik/studie/id/61157/dokument/volkskrankheiten/
  2. https://www.dak.de/dak/meine-gesundheit/experteninterview-zu-rueckenschmerzen-2528776.html#/
  3. https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/symptome/rueckenschmerzen-ursachen-und-behandlung-734999.html