Kieferorthopädie bei Rückenschmerzen

Rückenschmerzen sind ein weit verbreitetes Problem, das viele Menschen in ihrem Alltag massiv beeinträchtigt. Die Ursachen für Rückenschmerzen sind vielfältig und häufig nicht auf den ersten Blick ersichtlich. Oftmals wird nicht berücksichtigt, dass auch Fehlstellungen der Zähne und des Kiefers der Grund für andauernde oder wiederkehrende Rückenschmerzen sein können.
Dieser Artikel zeigt, wie Kieferorthopäden entsprechende Probleme erkennen und behandeln können. Außerdem erfährst Du viele wissenswerte Fakten über die Zusammenhänge von Kiefer und einem beschwerdefreien Rücken.

Fehlstellungen im Kiefer beeinflussen den Rücken

Ein schief ausgerichteter Kiefer kann sich äußerst unangenehm auf den gesamten Rücken auswirken. Ungleichmäßige Belastung der Kiefermuskulatur führt quasi zu einer Kettenreaktion im gesamten Körper. Dr. Dana Klimas – Fachzahnärztin für Kieferorthopädie in München, erklärt, dass die schlecht verteilte Belastung in den meisten Fällen zuerst zu Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich führt, welche sich dann wiederum auf den Rücken auswirken.
Der durch die Fehlstellung veränderte Biss kann letztlich langfristig die komplette Körperhaltung beeinflussen. Diese Verschiebungen und Fehlbelastungen sind ursächlich für chronische Rückenschmerzen oder verstärken bereits aus anderen Gründen bestehende Beschwerden.
Durch eine gezielte kieferorthopädische Behandlung lassen sich Fehlstellungen korrigieren, was nicht nur den Kiefer, sondern auch den gesamten Bewegungsapparat entlasten kann.

Wie die Kieferorthopädie helfen kann

Kieferorthopäden haben verschiedene Möglichkeiten, Fehlstellungen im Kiefer zu korrigieren. Sind diese Fehlstellungen für Rückenschmerzen verantwortlich, gehen in der Regel auch diese entsprechend zurück, wenn der Kiefer besser ausgerichtet ist.
Hier sind einige gängige kieferorthopädische Maßnahmen, die helfen können:

• Feste oder herausnehmbare Zahnspannen korrigieren die Fehlstellungen der Zähne.
• Sogenannte Aligner sind eine besondere Form der Zahnspange und bringen die Zähne schonend in die richtige Position. Die durchsichtigen Kunststoffschienen sind besonders unauffällig und werden daher von Erwachsenen besonders gerne gewählt.
• Bite-Raising-Füllungen können auf die Kauflächen der Backenzähne aufgetragen werden und passen die Bisshöhe so an, dass die ungleichmäßige Belastung der Muskulatur behoben wird.
• Die Funktionskieferorthopädie nutzt spezielle Apparaturen, um die Kiefermuskulatur zu trainieren und eine gesunde Kieferentwicklung zu fördern. Bei Erwachsenden kommt diese Methode allerdings nur selten zum Einsatz.

Ästhetik ist nicht alles in der Kieferorthopädie

Ein ansehnliches Lächeln zählt zweifelsohne zu den Vorteilen der Kieferorthopädie. Der Effekt einer entsprechenden Behandlung geht jedoch weit darüber hinaus. Einer der wichtigsten Gründe für kieferorthopädische Maßnahmen ist die allgemeine Gesundheit des Patienten. Durch die Korrektur der Zahn und Kieferstellung können Kiefergelenksprobleme, Kau- und Sprachstörungen verhindert werden. Sogar Atemwegsprobleme lassen sich in manchen Fällen lindern. Ein gut ausgerichteter Kiefer wirkt sich positiv auf die Körperhaltung aus und kann Rückenschmerzen und Verspannungen reduzieren. Ein ganzheitlicher Ansatz ist somit entscheidend für langfristiges Wohlbefinden.

Ästhetik und Gesundheit in der Kieferorthopädie

Nicht alle Patienten, die ihre Zahlstellung von einem Kieferorthopäden korrigieren lassen, haben Rückenschmerzen oder andere gesundheitliche Probleme. Aber auch bei Kieferkorrekturen aus rein ästhetischen Gründen ist es wichtig, den Bewegungsapparat und die gleichmäßige Ausrichtung und Belastung des Kiefers im Blick zu behalten. Andernfalls können sich Verspannungen oder Fehlhaltungen als ungewollte Nebenwirkung einschleichen. Gute Kieferorthopäden sind mit dem Problem vertraut und achten darauf, dass ästhetische Verbesserungen nicht zulasten der allgemeinen Körperfunktion des Patienten gehen und dessen Wohlbefinden langfristig beeinträchtigen.