Viele Menschen leiden im Alltag unter Rückenschmerzen und Verspannungen. Da trifft es sich gut, dass mittlerweile günstige Therapiegeräte, beispielsweise ein Faszienball, für den Hausgebrauch existieren:
Genau wie Faszienrollen eignen sich ein Faszienball ideal, um verhärtetes Bindegewebe zu lockern und die Beweglichkeit nachhaltig zu verbessern. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zu einem schmerzfreien Leben.
Wir zeigen dir, was die handlichen Kugeln so einzigartig macht, für welche Körperpartien sie geeignet sind und was du bei der Auswahl beachten solltest. Anschließend helfen wir dir mit unseren Produktempfehlungen, den richtigen Faszienball für deine Bedürfnisse zu finden.
Inhaltsverzeichnis
Faszienball im Überblick
Was ist ein Faszienball?
Ein Faszienball bestehen meist aus festem Schaumstoff. Genau wie ihre größeren Geschwister, die Faszienrollen, dienen sie dazu, das Bindegewebe durch Druck und Bewegung zu lockern. Doch warum ist das überhaupt notwendig?
Wie wir bereits in unserem Ratgeber Faszien geschrieben haben, erfüllen Faszien eine Vielzahl von Aufgaben im Körper: So gibt dieses Gewebe unserem ganzen Körper Stabilität und sorgt dafür, dass Organe, Knochen und Muskeln an ihrem Platz bleiben. Gleichzeitig spielen Faszien dank ihrer Elastizität eine wichtige Rolle für den Bewegungsapparat. Kurzum: Ohne Faszien könnten wir weder laufen noch springen – geschweige denn trainieren.
Im Alter, aber auch durch Verletzungen, Bewegungsmangel und Stress, können die Faszien verkleben. Dies schränkt unsere Beweglichkeit ein, was schmerzhafte Verspannungen zur Folge haben kann.
Welche Vorteile bietet ein Faszienball?
Dein Fasziengewebe kannst du dir als gleichmäßige, gitterförmige Struktur vorstellen – im Idealfall zumindest. Wenn die Faszien verkleben, nimmt das Gewebe eine chaotische, wenig elastische Form an.
Durch die Massage mit dem Faszienball werden die Faszien gelockert und die ursprüngliche geschmeidige Gitterstruktur wieder hergestellt. Das bringt folgende Vorteile:
- Steigerung der Flexibilität und Beweglichkeit
- Verbesserung der Sprungkraft
- Vorbeugen von Verletzungen
- Bessere Versorgung mit Nährstoffen
- Schnellerer Transport von Abfallstoffen.
Diese positiven Effekte lassen sich auch durch das Training mit der Faszienrolle erzielen. In bestimmten Fällen lohnt es sich jedoch, zu einem Faszienball zu greifen – und zwar aus folgenden Gründen:
1. Geringe Größe
Während Faszienrollen meist 15 cm oder mehr messen, sind Faszienbälle deutlich kleiner. Sie lassen sich daher noch einfacher verstauen und transportieren – z. B. für das Aufwärmtraining im Fitnessstudio oder eine kurze Massage-Einheit im Büro. Und auch beim Gewicht haben die handlichen Kugeln ganz klar die Nase vorn.
2. Punktuelle Anwendung
Doch die geringe Größe bringt noch mehr Vorteile: So kannst du mit einem Faszienball ganz gezielt kleine Körperpartien wie Unterarme, Fersen, Nacken oder Schultern massieren. Und auch einzelne Schmerzpunkte am Rücken oder den Beinen lassen sich damit besser ansteuern.
Dabei eignen sich die Kugeln perfekt als Ergänzung zur Faszienrolle: Mit dieser kannst du Körperpartien erst großflächig ausrollen, bevor du dir einzelne Triggerpunkte mit dem Ball vornimmst.
3. Kräftiger Druck
Aus dem Physikunterricht wissen wir: Je kleiner die Oberfläche, desto höher der Druck, den du aufbauen kannst. Faszienkugeln eignen sich darum wesentlich besser als große Faszienrollen, um Verspannungen tief im Gewebe zu lockern. Dazu kommt: Durch die runde Form des Balls kannst du die Faszien aus verschiedensten Winkeln bearbeiten. So wird die Behandlung von Schmerzpunkten noch effektiver.
Für welche Körperpartien kann ich einen Faszienball einsetzen?
Mit einem Faszienball kannst du deinen ganzen Körper von Kopf bis Fuß massieren. Besonders gerne kommen die Kugeln dabei für folgende Bereiche zum Einsatz:
Unterarme
Um Muskelschmerzen in den Unterarmen zu behandeln, kannst du deinen Faszienball mit einer Hand festhalten und über die schmerzende Stelle rollen. Noch mehr Druck baust du auf, wenn du den Ball auf einen Tisch legst. Diese Übung ist auch für Golfer und Tennisspieler interessant, die ihre schmerzenden Ellenbogen kurieren möchten.
Schultern und Nacken
Dank ihrer runden Form eignen sich Faszienbälle ideal, um Verspannungen in der Schulter zu lösen. Wieder kannst du den Ball manuell über diese Körperpartie rollen, bis du den wunden Punkt findest. Oder du klemmst den Faszienball zwischen Schulter und Wand ein und kontrollierst die Bewegung mit deinem ganzen Körper. Führst du diese Übung in Rückenlage aus, triffst du wunderbar den Nacken und den Bereich zwischen den Schulterblättern.
Kiefer
Leidest du unter Beschwerden in der Kaumuskulatur? Dann kannst du diese mit einem kleinen Faszienball behandeln. Dafür legst du dich entweder seitlich mit dem Gesicht auf den Ball, bevor du deinen Mund öffnest und schließt. Oder du rollst den Ball per Hand über die Kaumuskeln. Dieses Faszientraining für den Kiefer ist besonders geeignet, um Verspannungen durch Fehlstellungen oder Stress entgegenzuwirken.
Unterschenkel
Wanderer aufgepasst: Faszienbälle eignen sich super, um Verspannen in den Unterschenkeln zu lösen. Dafür setzt du dich auf den Boden und rollst dein Bein kontrolliert von der Ferse bis zur Kniekehle über den Ball. Auf diese Weise lassen sich auch Schmerzen durch eine Bakerzyste effektiv lindern.
Oberschenkel und Gesäß
Natürlich kannst du auch Schmerzpunkte im übrigen Bein- und Gesäßbereich mit dem Faszienball behandeln. Dafür setzt du dich einfach auf den Ball und stützt dich mit den Händen am Boden ab. Ein toller Nebeneffekt: Frauen können so ihr Bindegewebe straffen, was sich positiv auf das Hautbild auswirkt – ein wichtiger Schritt für den Knackpo und glatte Oberschenkel.
Lendenwirbelsäule
Faszienbälle passen sich optimal der Form des unteren Rückens an. So kannst du verhärtete Stellen lockern, indem du dich auf den Ball legst und rollende oder kreisende Bewegungen ausführst. Eine Wand bietet sich als Ankerpunkt an, wenn du weniger Druck aufbauen möchtest.
Füße
Leidest du unter schmerzenden Füßen? Dann haben wir einen Tipp für dich: Stelle dich mit dem Ballen auf die Faszienkugel und führe kreisende Bewegungen aus. Natürlich kannst du die Übung auch auf einem Stuhl sitzend durchführen, wenn es dir schwerfällt, das Gleichgewicht zu halten.
Was sollte ich beim Kauf eines Faszienballs beachten?
Faszienball ist nicht gleich Faszienball. Stattdessen existieren diese Sport- und Therapiegeräte in verschiedensten Varianten. Folgende Kriterien sind wichtig, um das perfekte Produkt für deine Bedürfnisse zu finden:
Härte
Genau wie Faszienrollen werden Faszienbälle in drei Härtegraden hergestellt: weich, mittel und hart. Anders als bei Rollen empfehlen wir für Anfänger nicht den mittleren, sondern den weichen Härtegrad. Der Grund: Aufgrund der kleineren Oberfläche ermöglichen selbst diese Modelle noch einen zufrieden stellenden Massagedruck. Der anfängliche Schmerz hält sich jedoch in Grenzen.
Wenn du dann erste Erfahrungen mit dem Ball gesammelt hast, spricht nichts dagegen, auf ein mittelhartes oder hartes Modell umzusteigen.
Übrigens: Zu weich sollte der Ball nicht sein. Faszienübungen mit einem improvisierten Tennisball zeigen so gut wie keine Wirkung, da das Material einfach zusammengestaucht wird.
Größe
Faszienbälle besitzen meist einen Durchmesser von 8–12 cm. Dabei gilt: je kleiner der Durchmesser, desto stärker der Druck, den du aufbauen kannst. Wir empfehlen daher für Einsteiger eher größere, für Fortgeschrittene eher kleinere Bälle.
Allerdings spielt es auch eine Rolle, welche Körperpartien du mit dem Faszienball massieren möchtest: Kleine Lacrosse-Bälle mit 6 cm Durchmesser aktivieren Stellen, die du mit einer Rolle oder einem größeren Ball nur schwer behandeln kannst. Darum ist es eine gute Idee, Faszienbälle in verschiedenen Größen parat zu haben.
Oberfläche
Während klassische Faszienbälle eine glatte Oberfläche aufweisen, gibt es auch Modelle mit Noppen oder Stacheln. Diese sorgen für eine noch intensivere Massage der Faszien und erlauben es, selbst tief sitzende Schmerzpunkte zu behandeln.
Natürlich hat diese effektive Wirkung ihren Preis: Anfänger und alle, die auf den “Wohlfühlschmerz” beim Training empfindlich reagieren, sollten lieber ein Modell mit glatter Oberfläche wählen.
Duo-Bälle
Willst du die großflächige Wirkung einer Faszienrolle mit dem punktuellen Druck von Faszienkugeln kombinieren? Dann sind sog. Duo-Bälle eine tolle Wahl. Diese Modelle bestehen aus zwei Bällen, die durch eine dünne Brücke miteinander verbunden sind.
Besonders gerne werden Duo-Bälle für Rückenübungen eingesetzt. Durch die Vertiefung in der Mitte vermeidest du nämlich schädlichen Druck auf deine Wirbelsäule.
Wo kann ich einen Faszienball kaufen?
Faszienbälle gibt es mittlerweile in zahlreichen Geschäften zu kaufen: Mit etwas Glück findest du günstige Angebote bei Rossmann, Aldi oder Tchibo. Und auch online lassen sich Faszienkugeln erstehen: etwa im Blackroll oder Liebscher & Bracht Shop.
Eine große Auswahl findest du auf Amazon.de. Im Folgenden präsentieren wir dir die beliebtesten Produkte – immer zugeschnitten auf verschiedene Bedürfnisse und Körpertypen:
Faszienball: Die besten Faszienbälle im Überblick
BLACKROLL BALL Faszien-Ball – der Allrounder
Die Firma Blackroll ist nicht nur ein Vorreiter, wenn es um Faszienrollen geht. Auch die Massagebälle des Herstellers erfreuen sich großer Beliebtheit.
Perfekt für Anfänger eignet sich dieser Faszienball mit einem Durchmesser von 12 cm. Dank der großen Oberfläche kannst du genug Druck aufbauen, ohne dass der Ball unangenehm in die Faszien schneidet. Dabei ist das Produkt sowohl für große Körperpartien wie Rücken und Beine als auch für die punktuelle Anwendung geeignet.
Möchtest du selbst tiefe Verspannungen lösen? Dann empfehlen wir außerdem den kleineren Blackroll Ball mit 8 cm Durchmesser.
Egal für welche Größe du dich entscheidest: Die Firma Blackroll ist für ihre hohen Qualitätsstandards bekannt. Dementsprechend sind ihre Produkte frei von schädlichen Chemikalien, geruchlos und 100 % recycelbar.
ATHLETIC AESTHETICS Massage-Ball – klein, aber effektiv
Plagen dich Verspannungen, die sich mit einer Faszienrolle und einem herkömmlichen Faszienball nicht lösen lassen? Dann solltest du dieses Produkt der Firma Athletic Aesthetics ausprobieren.
Dank des geringen Durchmessers von 6 cm kannst du damit selbst schwer zugängliche Stellen behandeln. So triffst du genau den schmerzenden Punkt. Zu dieser effektiven Massagewirkung trägt der Härtegrad bei, der zwischen mittel und hart liegt.
Die rutschfeste Oberfläche sorgt dafür, dass du den Ball immer gut kontrollieren kannst – egal, ob du ihn in der Hand hältst oder zwischen Wand und Rücken einklemmst. Gleichzeitig ist das Produkt absolut hautverträglich und leicht zu reinigen.
Die zahlreichen positiven Bewertungen sprechen für sich: Mit dem Athletic Aesthetic Massage-Ball bekommst du ein kleines Gerät mit großer Wirkung und Top-Qualität.
Bodymate Faszien-DUO-Ball Schwarz – zwei Bälle in einem
Suchst du einen Kompromiss zwischen Faszienrolle und Faszienkugel? Dann ist dieses Produkt der Firma Bodymate eine ideale Wahl.
Die miteinander verbundenen Kugeln besitzen einen Durchmesser von 8 cm. Damit eignen sie sich perfekt, um kleine Körperpartien zu massieren und einzelne Triggerpunkte zu aktivieren.
Seine wahre Stärke entfaltet der Doppelball aber beim Rückentraining. Dank der Länge von 16 cm kannst du dich bequem darauf legen und die Rollbewegung in stabiler Lage ausführen. Gleichzeitig schützt die Vertiefung in der Mitte deine Wirbelsäule vor Stauchung.
Anfänger aufgepasst: Wenn du den Bodymate Faszien-DUO-Ball bestellst, erhältst du ein kostenloses E-Book mit 7 Übungen. Diese sind speziell auf das Produkt zugeschnitten, sodass du sofort mit dem Faszientraining beginnen kannst.
Blackroll Twister – innovatives Design
Streng genommen handelt es sich bei diesem Produkt nicht um eine Faszienkugel. Stattdessen besteht der Blackroll Twister aus einer Halbkugel, die auf einer Seite mit Kunststoff-Noppen bestückt ist. Auch erfolgt die Anwendung nicht durch Rollen, sondern durch Streich- und Drehbewegungen.
Damit eignet sich dieses Massagegerät perfekt für alle, die beim Faszientraining neue Reize setzen möchten. Mit dem Twister kannst du effektiv Beschwerden am ganzen Körper behandeln: vom gefürchteten Tennisarm über das Läuferknie bis zu Nackenschmerzen. Dank seiner ergonomischen Form mit zwei Aussparungen liegt die Scheibe dabei perfekt in der Hand.
Alternativ platzierst du das gute Stück auf dem Boden und gönnst dir eine entspannende Fußreflexzonen-Massage. Oder du klemmst es zwischen den Schulterblättern und einer Wand ein. Noch mehr Ideen für dein Training liefert dir die kostenlose Blackroll-App.
Faszienball – ein wichtiges Hilfsmittel unter vielen
Wie du siehst, gibt es Faszienbälle in vielen verschiedenen Ausführungen. So kannst du ein Modell ganz nach deinen Wünschen auswählen – egal ob du die Massagekugel solo oder in Kombination mit einer Faszienrolle verwenden möchtest.
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