Allgemein

Wirbelsäule

  • Die Wirbelsäule sorgt dafür, dass wir in der Lage sind, aufrecht zu stehen und zu gehen. Sie bildet die Basis der physischen und psychischen Gesundheit.
  • Die menschliche Wirbelsäule hat die Form eines doppelten “S” und wird in fünf Abschnitte unterteilt (inklusive Kreuzbein und Steißbein).
  • Die Wirbelsäule setzt sich aus 33 bis 34 Wirbelkörpern zusammen. Je nach Wirbelsäulenabschnitt erfüllen die Wirbelkörper verschiedene Aufgaben.
  • Erkrankungen der Wirbelsäule äußern sich nicht selten durch diverse unspezifische Beschwerden, was eine Diagnose erschwert.
  • Die Gesundheit der Wirbelsäule lässt sich durch regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung sowie durch die Vermeidung von Übergewicht fördern.

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Rücken.net-Redaktion

Die Rücken.net-Redaktion besteht aus einem Team von Sport- und Medizin-Redakteuren, die fundierte Ratgeber rund um das Thema Rückenschmerzen schreiben.

Bei der Wirbelsäule handelt es sich um die bewegliche Achse des Rumpfes beim Menschen und bei Wirbeltieren. Unsere Wirbelsäule erfüllt außerordentlich wichtige Aufgaben. Sie sorgt u. a. dafür, dass wir aufrecht stehen können. Eine gesunde Wirbelsäule ist die Basis der physischen und auch psychischen Gesundheit. Unser moderner Lebensstil, der oftmals mit Bewegungsmangel und Übergewicht einhergeht, schadet unserem Rückgrat jedoch.

Die Halswirbelsäule und die Lendenwirbelsäule wölben sich leicht nach innen, was medizinisch als Lordose bezeichnet wird. Die Brustwirbelsäule wölbt sich hingegen leicht nach außen. Dies nennt man Kyphose.

Wie viele Wirbel hat die menschliche Wirbelsäule?

Wenn du diese Frage recherchierst, wirst du zwei verschiedene Antworten finden. Bezieht man sich nur auf die beweglichen Wirbel der Hals-, Brust- und Lendenwirbelsäule, kommen wir auf eine Anzahl von 24. Schließt man Kreuzbein und Steißbein mit ein, sind es 33 bis 34 Wirbel. Die Wirbel lassen sich den Wirbelsäulenabschnitten wie folgt zuordnen:

  • Halswirbelsäule: 7 Wirbel (Zervikalwirbel, C1- C7)
  • Brustwirbelsäule: 12 Wirbel (Thorakalwirbel, Th1 – Th12)
  • Lendenwirbelsäule: 5 Wirbel (Lumbalwirbel, L1 – L5)
  • Kreuzbein: 5 Wirbel (Sakralwirbel, S1 – S5)
  • Steißbein: 4 – 5 miteinander verwachsene Wirbel

Wie sind die Wirbelkörper aufgebaut?

Die ringförmigen Wirbelkörper bilden die stützende Komponente der Wirbelsäule. Du kannst sie dir auch wie einen Hohlzylinder vorstellen. Mit Ausnahme des ersten und zweiten Halswirbels besteht die Vorderseite der Wirbelkörper aus einem extrem stabilen, zylinderartigen Knochen. Dieser verfügt über eine Deck- und Grundplatte.

Wie die Bezeichnung es bereits erahnen lässt, befindet sich die Deckplatte oben und die Grundplatte unten. Deck- und Grundplatte sind porös. Lediglich die Randleisten bestehen aus fester Knochensubstanz. Im Inneren der Wirbelkörper befindet sich ein schwammartiges System aus feinen Knochenbälkchen. Der medizinische Fachbegriff lautet Spongiosa. Diese ist mit rotem Knochenmark gefüllt.

Interessant zu wissen: Wusstest du, dass der erste Halswirbel (Atlas) als einziger keinen Wirbelkörper besitzt? Stattdessen ist er über ein Gelenk mit dem zweiten Halswirbel verbunden.

Sieht jeder Wirbelkörper gleich aus?

Grundsätzlich sind alle Wirbelkörper nach dem oben beschriebenen Schema aufgebaut. Dennoch können sie in Größe und Form variieren. Je nach Wirbelsäulenabschnitt müssen deine Wirbelkörper nämlich verschiedene Funktionen erfüllen. Würden sie alle vollkommen einheitlich aussehen, wäre das nicht möglich.

Die Wirbel deiner Halswirbelsäule müssen beispielsweise nicht viel Gewicht tragen, dafür aber sehr flexibel sein. Ansonsten könntest du deinen Kopf nicht ausreichend drehen. Aus diesem Grund sind sie kleiner als die massiven Lendenwirbel, die keinen großen Bewegungsspielraum zulassen müssen.

Welche Funktion erfüllen die Bandscheiben?

Die Bandscheiben befinden sich zwischen den Wirbelkörpern. Sie dienen als Puffer, um Erschütterungen und Stöße abzufedern. Ihre Funktion besteht demzufolge darin, die Wirbelkörper zu schützen. Ohne Bandscheibe würden die Wirbel aneinander reiben, was Abnutzungserscheinungen zur Folge hätte.

Die Bandscheiben bestehen aus dem äußeren Faserring, welcher sich wiederum aus einem festen, faserigen Bindegewebe zusammensetzt. Die äußere Hülle der Bandscheiben ist mit der Knochenhaut der einzelnen Wirbelkörper verwachsen. Im Inneren der Bandscheibe sitzt der sogenannte Gallertkern. Hierbei handelt es sich um eine gelartige Flüssigkeit.

Was hat es mit dem Wirbelbogen und den Wirbelfortsätzen auf sich?

Sicher hast du bereits festgestellt, dass sich der komplexe Aufbau der Wirbelsäule nicht in zwei Sätzen erklären lässt. Nun wollen wir uns noch mit dem sogenannten Wirbelbogen und den Wirbelfortsätzen beschäftigen.

Als Wirbelbogen bezeichnet man den hinteren Teil eines jeden Wirbelkörpers. In der Struktur ist er weniger stabil und deutlich schmaler als der Wirbel. Vom Wirbelbogen entspringen mehrere Fortsätze:

  • vier Gelenkfortsätze
  • der paarige Querfortsatz
  • Rippen (von Th2 bis Th10)
  • Dornfortsatz

Von den vier Gelenkfortsätzen zeigen zwei nach oben und zwei nach unten. Gemeinsam bilden sie das Wirbelbogengelenk. Auf diese Weise werden zwei Wirbel miteinander verbunden. Am paarigen Querfortsatz, der rechts und links vom Wirbelbogen abgeht, setzen Bänder und Muskeln an.

An den Wirbelbögen des 2. bis 10. Brustwirbels setzen die Rippen an. Der Dornfortsatz ist ein nach hinten gerichteter Fortsatz eines jeden Wirbels. Bei genauerer Betrachtung erinnert dieser tatsächlich an einen kleinen Dorn.

Die Bänder zwischen den Wirbelbögen

Zwischen den Wirbelbögen befinden sich Bänder aus elastischem Bindegewebe. Deren Aufgabe ist es, die Wirbelsäule gemeinsam mit den Muskeln zu stabilisieren. Die Dicke der Bänder nimmt von unten nach oben ab.

Die Bänder entspringen auf Höhe der Gelenkfortsätze seitlich im vorderen Bereich des inneren Wirbelkanals. Sie erstrecken sich nach hinten bis zum Dornfortsatz. Dort treffen sich die einzelnen Bänder und grenzen somit das Zwischenwirbelloch nach hinten ab.

Wo verläuft das Rückenmark?

Im knöchernen Ring der einzelnen Wirbel befindet sich jeweils ein Wirbelloch. Alle Wirbellöcher zusammen bildenen den Spinalkanal. Durch Letzteren verläuft das Rückenmark, welches zu seinem Schutz von Rückenmarkshäuten umschlossen und von Liquor (Gehirn-Rückenmark-Flüssigkeit) umspült wird. Das Rückenmark eines Erwachsenen erstreckt sich über eine Länge von durchschnittlich 50 cm.

Die Aufgabe des Rückenmarks ist es, Informationen vom Gehirn zum Körper und umgekehrt zu übertragen. Damit das gelingt, müssen die Spinalnerven intakt sein. Jeder Mensch verfügt über 31 Spinalnerven-Paare. Links und rechts vom Rückenmark treten die Nervenfasern aus, welche sich zu den Spinalnerven verbinden. Über Zwischenräume in der Wirbelsäule gelangen die Spinalnerven aus dem Wirbelkanal hinaus.

Die Spinalnerven bilden die Schnittstelle zum peripheren Nervensystem. Letzteres ist außerhalb des Gehirns und des Rückenmarks gelegen. Die Spinalnerven gehen in die peripheren Nerven über, damit diese anschließend in der Lage sind, Befehle vom Gehirn zu den inneren Organen, zur Haut, zu den Blutgefäßen und zur Muskulatur weiterzuleiten. Darüber hinaus nehmen sie umgekehrt Informationen von dort auf, um diese über das Rückenmark an das Gehirn weiterzuleiten.

Ist das Rückenmark verletzt, können die Nerven die Befehle vom Gehirn nicht mehr empfangen. Unterhalb der geschädigten Stelle kommt es daher zur Lähmung und Gefühllosigkeit. Man spricht von einer Querschnittlähmung. Diese kann unfallbedingt sein, aber auch durch bakterielle Infektionen oder Tumoren ausgelöst werden.

Die Funktionen der Wirbelsäule im Überblick

Jetzt bist du bestens über den Aufbau der menschlichen Wirbelsäule informiert. Fassen wir nun die Funktionen der Wirbelsäule noch einmal zusammen:

  • Stabilisierung des Rumpfes
  • Ermöglichung einer aufrechten Körperhaltung
  • Abfangen von Stößen und Erschütterungen (Schutz des Gehirns vor Stoßwellen)
  • Schutz des Rückenmarks

Erkrankungen der Wirbelsäule

Die Funktion der Wirbelsäule kann durch angeborene, erworbene oder degenerative Veränderungen beeinträchtigt werden. Manchmal sind einzelne Wirbelkörper in ihrer Form verändert. Auch die Anzahl der Wirbel kann in einigen Fällen abweichen. Manche Menschen haben z. B. einen sechsten Lendenwirbel oder der fünfte Lendenwirbel ist mit dem Kreuzbein verwachsen. Auch eine Verwachsung des Atlaswirbels mit dem Hinterhauptbein kommt vor.

In vielen Fällen sind Wirbelsäulenbeschwerden durch Fehlhaltungen und Bewegungsmangel erworben. Durch die hieraus resultierende Verkürzung von Muskeln und Bändern können z. B. eine Hyperlordose, Hyperkyphose oder Skoliose entstehen.

Weitere Erkrankungen der Wirbelsäule in der Übersicht:

  • Morbus Bechterew
  • Morbus Scheuermann
  • Spina bifida (offener Rücken)
  • Spondylarthrose
  • Psoriasis-Arthritis
  • Osteochondrose
  • Querschnittlähmung

Darüber hinaus kann die Wirbelsäule auch von Entzündungen, Knochenödemen, Zysten und Tumorbildungen betroffen sein.

Welche Symptome deuten auf eine entzündete Wirbelsäule hin?

Eine Entzündung der Wirbelsäule kommt glücklicherweise recht selten vor. Tritt sie jedoch auf, muss der Patient sich umgehend in Behandlung begeben. Eine Wirbelsäulenentzündung macht sich durch heftige Rückenschmerzen bemerkbar, begleitet von allgemeinen Krankheitssymptomen wie Schüttelfrost und Fieber.

Ursache für eine Wirbelsäulenentzündung sind Bakterien, die über die Blutbahn bis in die Bandscheibe, den Wirbelkörper oder den Spinalkanal vordringen konnten. Dies kann z. B. nach einer OP an der Wirbelsäule passieren. Manchmal sind jedoch auch Verletzungen an den Füßen oder sogar Zahnentzündungen ursächlich.

Besteht der Verdacht auf eine Entzündung der Wirbelsäule, wird im Krankenhaus ein MRT durchgeführt, damit die Ärzte sich ein Bild über das Ausmaß der Entzündung machen können. Zusätzlich ist ein CT empfehlenswert, um die Knochenstabilität zu einzuschätzen.

Entzündungen der Wirbelsäule werden mit Antibiotika behandelt. Bei rechtzeitigem Behandlungsbeginn stehen die Heilungschancen gut. “Verschleppt” man die Infektion jedoch, können im schlimmsten Fall Lähmungen zurückbleiben.

Wie erkennt man eine Prellung der Wirbelsäule?

Eine Wirbelsäulenprellung entsteht häufig aufgrund eines Sturzes auf den Rücken. Vielleicht hast du dir schon mal das Steißbein geprellt, weil du auf dein Gesäß Gefallen bist? Da das Rückenmark nicht bis zum Steißbein verläuft, ist so eine Prellung zwar schmerzhaft, aber meist nicht gefährlich.

Wenn das Rückenmark geprellt wird, kann es zu Sensibilitätsstörungen und Lähmungen kommen. Entsteht durch den Sturz ein Bluterguss unter der Haut, kann sich das Blut im Bereich des Rückenmarks ansammeln und es quetschen. Die Behandlung richtet sich nach dem Ausmaß des Schadens, welcher mittels MRT und CT bestimmt wird. Bei Hämatomen kommt zumeist eine Drainage zum Einsatz.

Wirbelsäule gestaucht nach Sturz – was tun?

Eine Stauchung der Wirbelsäule kommt häufiger vor, als man denkt. Ein sehr unglücklicher Sturz und schon kann es passiert sein. Eine Stauchung ohne Fraktur muss nicht operativ behandelt werden. Die Behandlung setzt sich aus der Ruhigstellung des Rückens und der Einnahme schmerzlindernder Medikamente zusammen. Ergänzend können Kälte- und Wärmeanwendungen erfolgen.

Zysten in der Wirbelsäule

Zysten sind mit Flüssigkeit (Blut, Hirnwasser, Gewebsflüssigkeit) gefüllte Hohlräume, die von einer Membran umgeben sind. Eine Zyste besteht aus einer oder mehreren Kammern. Zysten können sich überall im Körper bilden. In den meisten Fällen sind sie harmlos. Bei Wirbelsäulenzysten sieht es etwas anders aus: Sie können die Nervenwurzeln im Spinalkanal abdrücken.

Man unterscheidet grundsätzlich zwei verschiedene Arten von Wirbelsäulenzysten:

1. Wurzeltaschenzysten
2. Synovialzysten (Gelenkzysten, Ganglion-Zyste, Pseudozyste)

Gelenkzysten kommen mit Abstand am häufigsten vor, meist in Kombination mit degenerativen Veränderungen wie Arthrose, Wirbelgleiten oder Spinalkanalstenose. Um die Zyste zu behandeln, gibt es zwei Optionen: Der Arzt kann dir eine Kortisonspritze zur Schmerzlinderung verabreichen. Der Effekt hält jedoch nicht langfristig an. Alternativ wird die Zyste mit einem minimalinvasiven Eingriff chirurgisch entfernt.

Tarlov-Zyste

Tarlov-Zysten verursachen oftmals starke Beschwerden. Es handelt sich um mit Hirnwasser gefüllte Aussackungen, die sich am Übergang der zum Rücken gelegenen Nervenwurzel ins Ganglion befinden. Tarlov-Zysten treten recht selten auf. Ursächlich für die Bildung dieser Zystenart sind beeinträchtigte Druckverhältnisse im Flüssigkeitssystem des Liquorraums.

Betroffene klagen über Schmerzen, Taubheitsgefühle und Missempfindungen in den Beinen. Ziel der Behandlung ist es, das Druckgleichgewicht im Liquorraum wieder herzustellen. Hierfür eignen sich verschiedene operative Verfahren:

  • operatives Verschließen der Zysten-Fisteln
  • Lipidtransplantionen zur Auffüllung von Hohlräumen in der Kreuzbeinregion
  • knöcherne Rekonstruktion des Kreuzbeins
  • Ableitung des Hirnwassers

Schwellung am Rücken neben der Wirbelsäule – ist das ein Tumor?

Eine Beule am Rücken neben der Wirbelsäule kann im ersten Moment sehr beängstigend wirken. Viele denken sofort an einen Tumor. Viel öfter ist jedoch ein harmloses Lipom für die Beule verantwortlich. Hierbei handelt es sich um eine Wucherung des Unterhautfettgewebes. Die entstehende Beule ist zwar kosmetisch störend, aber nicht gefährlich. Schmerzen verursacht ein Lipom in der Regel nicht.

Manchmal kann die Wucherung des Fettgewebes jedoch auch bösartiger Natur sein. In diesem Fall spricht man von einem Liposarkom: Letzteres macht sich durch Schmerzen und Verhärtungen bemerkbar. Ein Liposarkom sollte schnellstmöglich operativ entfernt werden.

Wie stehen die Heilungschancen bei einem Tumor an der Wirbelsäule?

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen innerhalb und außerhalb wachsenden Tumoren. Zu den innerhalb wachsenden Tumoren zählen:

Intramedullär (innerhalb des Rückenmarks):

  • Hämangioblastome
  • Ependymome
  • Astrozytome

Extramedullär (außerhalb des Rückenmarks):

  • Ependymome
  • Meningeome
  • Neurinome

Außerhalb wachsende Tumoren:

  • Metastasen
  • Sarkome
  • Osteome
  • Plasmozytome
  • Lymphome
  • Chordome
  • Chondrome

Ein Großteil aller Wirbelsäulentumoren geht auf Metastasen von Karzinomen außerhalb der Wirbelsäule zurück. Bei rund 10 % aller Krebserkrankungen lässt sich eine Entwicklung von Metastasen in der Wirbelsäule beobachten. Zu den häufigsten Primärtumoren zählen hier Prostata-, Brust- und Lungenkarzinome.

Welche unspezifischen Symptome können mit der Wirbelsäule zusammenhängen?

Probleme mit der Wirbelsäule können sich durch sehr unspezifische Symptome äußern, was die Diagnose deutlich erschwert. Wusstest du zum Beispiel, dass Tinnitus sehr oft mit einer verspannten Halswirbelsäule zusammenhängt? Oder dass ein Rundrücken Atem- und Magenprobleme auslöst? Bei unspezifischen Symptomen, für die keine Erklärung gefunden wird, sollte daher auch die Wirbelsäule als Auslöser untersucht werden.

Kann man durch Erkrankungen der Wirbelsäule einen Grad der Behinderung erhalten?

Die Wirbelsäule ist für unsere Mobilität unerlässlich. Daher erhält man bei Einschränkungen einen Grad der Behinderung (GdB). Wie hoch dieser angesetzt wird, hängt von der Schwere der Einschränkung ab. Bei einer Versteifung der Wirbelsäule ist beispielsweise mit einem GdB von 50 –70 % zu rechnen.

ohne Bewegungseinschränkung oder Instabilität0
mit geringen funktionellen Auswirkungen (Verformung, rezidivierende oder anhaltende Bewegungseinschränkung oder Instabilität geringen Grades, seltene und kurz dauernd auftretende leichte Wirbelsäulensyndrome)10
mit mittelgradigen funktionellen Auswirkungen in einem Wirbelsäulenabschnitt (Verformung, häufig rezidivierende oder anhaltende Bewegungseinschränkung oder Instabilität mittleren Grades, häufig rezidivierende und über Tage andauernde Wirbelsäulensyndrome)20
mit schweren funktionellen Auswirkungen in einem Wirbelsäulenabschnitt (Verformung, häufig rezidivierende oder anhaltende Bewegungseinschränkung oder Instabilität schweren Grades, häufig rezidivierende und Wochen andauernde ausgeprägte Wirbelsäulensyndrome)30
mit mittelgradigen bis schweren funktionellen Auswirkungen in zwei Wirbelsäulenabschnitten30-40
mit besonders schweren Auswirkungen (z. B. Versteifung großer Teile der Wirbelsäule; anhaltende Ruhigstellung durch Rumpforthese, die drei Wirbelsäulenabschnitte umfasst [z. B. Milwaukee-Korsett]; schwere Skoliose [ab ca. 70° nach Cobb])50-70
bei schwerster Belastungsinsuffizienz bis zur Geh- und Stehunfähigkeit80-100
Aus: Verordnung zur Durchführung des § 1 Abs. 1 und 3, des § 30 Abs. 1 und des § 35 Abs. 1 des Bundesversorgungsgesetzes (Versorgungsmedizin-Verordnung - VersMedV)

Wirbelsäule mobilisieren – in der Reha oder daheim?

Nach einer OP an der Wirbelsäule sollte grundsätzlich eine Reha erfolgen, um den Erfolg der Behandlung zu sichern. Leichtere Probleme mit der Wirbelsäule lassen sich ambulant behandeln, z. B. mithilfe einer Physiotherapie. Zahlreiche Übungen zur Mobilisation Deiner Wirbelsäule kannst du auch zu Hause durchführen.

Schau dich doch mal ein wenig bei uns um. Du findest zahlreiche Ratgebertexte und Übungsanleitungen bei HWS-, BWS- und LWS-Syndrom, Skoliose, Rundrücken, Hohlkreuz & Co.

Fazit

Die Gesundheit der Wirbelsäule hängt maßgeblich mit der persönlichen Selbstständigkeit und Lebensqualität zusammen. Von daher solltest du deine Wirbelsäule gut behandeln. Vermeide Fehlhaltungen und langes Sitzen. Treibe in deiner Freizeit rückenschonenden Sport. Wenn du riskante Sportarten ausübst, die mit einem hohen Sturzrisiko verbunden sind, ist das Tragen einer Schutzweste empfehlenswert. Lasse Schmerzen an der Wirbelsäule stets ärztlich abklären.

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Referenzen:

  1. Die Deutsche Wirbelsäulenstudie https://www.dguv.de/ifa/fachinfos/ergonomie/deutsche-wirbelsaeulenstudien/index.jsp
  2. Bertelsmann Stiftung Rückenoperationen https://www.bertelsmann-stiftung.de/fileadmin/files/BSt/Publikationen/GrauePublikationen/VV_SpotGes_Rueckenoperation_dt_final.pdf
  3. Patienten-Studien Studieninteresse Rückenschmerzen: https://www.patientenstudien.de/krankheitsbild/rueckenschmerzen/allgemein

geprüft und ergänzt am 14.03.2022 von Dr. rer. nat. Marcus Mau