Krankheiten & Symptome

Arthrose im Knie

  • Da die Kniegelenke tagtäglich einer großen Belastung ausgesetzt sind, kommt Arthrose im Knie recht häufig vor.
  • Die Erkrankung beginnt mit Belastungsschmerz. Später tritt das typische Knacken und Knirschen im Gelenk auf.
  • Rechtzeitig diagnostiziert ist Kniearthrose gut behandelbar.
  • Um die Knie zu entlasten und ein Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen, gilt es vorhandenes Übergewicht zu reduzieren.
  • Als letzter Ausweg wird ein künstliches Kniegelenk nötig.

Published by

Rücken.net-Redaktion

Die Rücken.net-Redaktion besteht aus einem Team von Sport- und Medizin-Redakteuren, die fundierte Ratgeber rund um das Thema Rückenschmerzen schreiben.

Wenn die Kniegelenke regelmäßig nach einer längeren Wanderung schmerzen, denken noch die wenigsten Menschen daran, dass eine degenerative, irreversible Erkrankung mit ernsthaften Folgen in der Entstehung sein könnte.

Gerade sportlich aktive Menschen ab der zweiten Lebenshälfte ignorieren derartige Schmerzen, da sie einfach nur mit Alterserscheinungen und sportlicher Überanstrengung assoziiert werden.

Doch gerade im Bereich der Kniegelenke kann eine frühzeitig erkannte Arthrose noch gut therapiert und das Fortschreiten der Abnutzungserscheinungen in den Gelenken eingedämmt werden. Denn tatsächlich sind es unsere Kniegelenke, denen wir im Laufe unseres Lebens die meiste Last zumuten, ohne es zu merken.

Arthrose im Knie: Symptome

Arthrose im Kniegelenk

Von Arthrose im Gelenk spricht die Medizin, wenn die Knorpelmasse, welche die Gelenksflächen auskleidet, sukzessive geschädigt und abgebaut wird. In der Folge reibt der Gelenkknochen direkt auf die Gelenkpfanne, was Schmerzen und eine zunehmende Versteifung des betroffenen Gelenks zur Folge hat.

Im Anfangsstadium einer beginnenden Arthrose schmerzt das Knie nach Belastung wie z. B. nach dem Sport, beim längeren Knien oder auch beim Treppensteigen. Die Schmerzintervalle sind zu Beginn nur kurz und stehen in direktem Zusammenhang mit der Bewegung der Gelenke. Aus genau diesem Grund ignorieren viele Betroffene diesen Schmerz der Anfangsphase.

Skeptisch werden solltest Du jedoch, wenn das Kniegelenk in Ruhe plötzlich schmerzt oder Du nachts wegen ebensolcher Schmerzen wach wirst. In weiterer Folge beobachten viele Patient*innen dann Probleme beim Aufstehen und beim Anlaufen nach längerem Sitzen. Das Knie wirkt steif und wie eingefroren. Die Betroffenen beginnen zu hinken und langsam, aber sicher wird eine Schonhaltung antrainiert.

In der nächsten Phase einer Arthrose im Knie sind dann deutliche Geräusche aus dem betroffenen Gelenk zu vernehmen. Ein lautes Knacken zuerst, später dann das für Arthrose so typische Knirschen, welches den degenerativen Vorgang im inneren des Gelenks akustisch begleitet.

Dort reiben nach dem vollständigen Verlust der dünnen Gelenknorpelschicht die Knochen der Gelenkflächen aufeinander. Die gute Nachricht in diesem Zusammenhang lautet jedoch: Arthrose und ihre Symptome sind frühzeitig erkannt behandelbar, sodass sich die Erkrankung verlangsamen lässt. Heilbar ist die Arthrose indes nicht, denn ein einmal entstandener Schaden am Gelenk kann nicht wieder rückgängig gemacht werden. Tun kann man jedoch so einiges dafür, dass die Lebensqualität nicht verloren geht.

Was hilft bei Arthrose im Knie?

Wurde eine Arthrose des Kniegelenks diagnostiziert, wird die behandelnde Ärztin/der behandelnde Arzt gemeinsam mit Dir einen umfassenden, idealerweise ganzheitlichen Therapieplan erstellen.

In der Regel liegt das Hauptaugenmerk auf dem Eindämmen der Schmerzen und der Erhaltung der Gelenkbeweglichkeit. Ziel einer Therapie bei Kniearthrose ist es, einen operativen Eingriff (künstliches Kniegelenk) so lange wie möglich hinauszuzögern.

Arthrose im Knie: Schmerzen lindern

Was den Alltag mit einer Kniearthrose so beschwerlich macht, sind die Schmerzen bei Belastung. Wenn jede Bewegung zur Überwindung wird, sind die Betroffenen meist im täglichen Leben massiv eingeschränkt. Eine bestmögliche Schmerztherapie ist daher in den meisten Fällen der erste Schritt.

Als beste Option bei Erkrankungen wie Arthrose haben sich Medikamente erwiesen, die zur Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) zählen. Sie bekämpfen nicht nur die Schmerzen an sich, sondern dämmen auch zuverlässig die Entzündungsherde im Körper ein, wie etwa im Fall einer bereits aktivierten Arthrose. Von dieser spricht die Schulmedizin, wenn sich rund um das geschädigte Gelenk bereits eine Entzündung gebildet hat, die zusätzlich schmerzt. Das Weichteilgewebe um das Knie herum ist gerötet, erwärmt und deutlich geschwollen (= Kardinalsymptome der Entzündung). Die bekanntesten Vertreter aus dem Sortiment der NSAR sind Ibuprofen und Naproxen. Einige Medikamente aus der Gruppe der NSAR sind allerdings nicht zur Langzeittherapie empfohlen, da sie zum Teil schwere Nebenwirkungen an Magen, Herz und Leber hervorrufen können.

Gute Erfolge im Kampf gegen den Arthrose-Schmerz erzielen auch Behandlungen mit Wärme, Kälte oder Strom. Therapiemethoden aus dem Bereich der manuellen Therapie fördern die Beweglichkeit und Mobilisation der Patient*innen. Einen Versuch wert ist allemal der Blick jenseits unserer mitteleuropäischen Schulmedizin in Richtung Osten. Die traditionelle Heilkunst aus Indien – Ayurveda – bietet einiges an Schmerzbehandlung. Die TCM aus China liefert mit der Akupunktur eine interessante Option, die zwar ein wenig unter die Haut geht, dafür aber sehr effektiv sein kann.

Was den Alltag mit einer Kniearthrose so beschwerlich macht, sind die Schmerzen bei Belastung. Wenn jede Bewegung zur Überwindung wird, sind die Betroffenen meist im täglichen Leben massiv eingeschränkt. Eine bestmögliche Schmerztherapie ist daher in den meisten Fällen der erste Schritt.

Als beste Option bei Erkrankungen wie Arthrose haben sich Medikamente erwiesen, die zur Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) zählen. Sie bekämpfen nicht nur die Schmerzen an sich, sondern dämmen auch zuverlässig die Entzündungsherde im Körper ein, wie etwa im Fall einer bereits aktivierten Arthrose. Von dieser spricht die Schulmedizin, wenn sich rund um das geschädigte Gelenk bereits eine Entzündung gebildet hat, die zusätzlich schmerzt. Das Weichteilgewebe um das Knie herum ist gerötet, erwärmt und deutlich geschwollen (= Kardinalsymptome der Entzündung). Die bekanntesten Vertreter aus dem Sortiment der NSAR sind Ibuprofen und Naproxen. Einige Medikamente aus der Gruppe der NSAR sind allerdings nicht zur Langzeittherapie empfohlen, da sie zum Teil schwere Nebenwirkungen an Magen, Herz und Leber hervorrufen können.

Gute Erfolge im Kampf gegen den Arthrose-Schmerz erzielen auch Behandlungen mit Wärme, Kälte oder Strom. Therapiemethoden aus dem Bereich der manuellen Therapie fördern die Beweglichkeit und Mobilisation der Patient*innen. Einen Versuch wert ist allemal der Blick jenseits unserer mitteleuropäischen Schulmedizin in Richtung Osten. Die traditionelle Heilkunst aus Indien – Ayurveda – bietet einiges an Schmerzbehandlung. Die TCM aus China liefert mit der Akupunktur eine interessante Option, die zwar ein wenig unter die Haut geht, dafür aber sehr effektiv sein kann.

Arthrose im Knie: Behandlung mit Hyaluronsäure

Definitiv unter die Haut geht die zielgerichtete Therapieform von Injektionen mit Hyaluronsäure. Diese werden direkt in das betroffene Kniegelenk gespritzt. Am Knie ist dieser Eingriff ohne lokale Anästhesie gut machbar, im Bereich des Hüftgelenks etwa würden die behandelnden Ärzt*innen die Einstichstelle vorab lokal betäuben, da das Gelenk dort tiefer unter Weichteilgewebe verborgen liegt.

Behandlungen mit Hyaluronsäure sind deshalb so effektiv, weil diese im Körper selbst gebildet wird und man ihm somit Hilfe zur Selbsthilfe offeriert. Die Hyaluronsäure sorgt in den Gelenken dafür, dass alles glatt läuft und kein Knochen auf einem anderen reibt. Darüber hinaus können die Injektionen bei Bedarf oder generell auf regelmäßiger Basis wiederholt werden.

Knie tapen bei Arthrose?

Das Tapen von verletzten Körperteilen ist erst in den vergangenen Jahren populär geworden. Die bunten Klebestreifen deuten bereits von Ferne an, dass im Bewegungsapparat des Gegenübers gerade etwas ein wenig aus dem Lot geraten ist. Gerade bei Arthrose könnte Taping in betroffenen Gelenken möglicherweise hilfreich sein.

Das Tape soll bei Vorliegen einer Knie-Arthrose in der Lage sein, neben einer deutlichen Schmerzreduktion auch die Durchblutung zu verbessern. Außerdem entlastet es das geschädigte Gelenk, aber auch die umliegende Muskelregion.

Arthrose im Knie: Sport, Muskelaufbau, Übungen

Den Bereichen Bewegung und Sport kommt bei Arthrose im Knie besondere Bedeutung zu. Gerade das Kniegelenk profitiert sehr davon, sich im wahrsten Sinne des Wortes auf eine gestärkte Muskulatur stützen zu können.

Ein Muskelaufbautraining unter fachlicher Anleitung kann dem gesamten Bewegungsapparat dienlich sein. Vor allem dann, wenn die durch die Arthrose verursachten Schmerzen bereits zu Haltungsschäden (Schonhaltung) geführt haben. Auf keinen Fall sollten Patient*innen mit einer Knie-Arthrose auf eigene Faust mit dem Training beginnen. Auf diese Art kann der Schaden auch größer als der Nutzen sein.

Übungen, die im Rahmen einer Physiotherapie oder Kranken- und Heilgymnastik gelernt und trainiert wurden, können aber durchaus später auch zuhause weiter praktiziert werden. Diese erhalten die Beweglichkeit, ohne das Kniegelenk unnötig zu belasten.

Empfehlenswert sind bei Arthrose im Knie auch die sogenannten sanften Ausdauersportarten. Sanft bezieht sich in diesem Zusammenhang hauptsächlich auf eine Schonung der Gelenke. Das Knie profitiert z. B. von Nordic Walking und Schwimmen. Ob Radfahren sinnvoll ist, sollte mit der behandelnden Ärztin/dem behandelnden Arzt besprochen werden.

Arthrose im Knie: Ernährung

Die Rolle der Ernährung in unserem täglichen Leben kann gar nicht hoch genug bewertet werden. Ein gesunder Körper profitiert davon – ein kranker Körper kann durch entsprechende Ernährungsumstellung dem Heilungsprozess nähergebracht werden. Tatsache ist, dass jedes Nahrungs- und Genussmittel, das wir konsumieren, einen unmittelbaren Einfluss auf die Vorgänge in unserem Körper (und auch auf unsere Psyche) hat.

Du bist was du isst – auch bei Arthrose

Im Fall einer Arthrose-Erkrankung kommt u. a. bestimmten Genussmitteln, wie z. B. Nikotin und Alkohol, besondere Bedeutung zu. Sie haben meist einen direkten negativen Einfluss auf den weiteren Verlauf der Erkrankung, da sie die ohnehin schlechte Nährstoffversorgung im Gelenkknorpel weiter einschränken können. Ebenso schädlich ist Übergewicht, welches die geschädigten Gelenke immer weiter belastet.

Arthrose im Kniegelenk: Weniger ist mehr

Leiden Patient*innen nicht nur an einer fortschreitenden Arthrose im Knie, sondern darüber hinaus auch noch an Übergewicht, ist genau an diesem Punkt der erste, sehr wichtige Hebel anzusetzen. Jedes Kilo Körpergewicht, das wir unseren Knien weniger zumuten, entlastet die Gelenke bereits enorm.

Was viele nicht wissen: Ein Kilo Körpergewicht drückt tatsächlich mit der 3,5-fachen Last auf die Kniegelenke. Stolpern wir, potenziert sich dieser Wert erneut drastisch. Ein 100 Kilo schwerer Mensch mutet seinen Knien beim Stolpern ganze 800 Kilogramm zu! Eine Ernährungsumstellung unter fachkundiger Anleitung ist also der erste Schritt in ein leichteres Leben, trotz Kniearthrose.

Schwerbehinderung bei Arthrose im Knie?

Die GdB Tabelle gibt in Punkten bemessen an, welchen Grad der Behinderung eine Erkrankung für die betroffenen Patient*innen darstellt. Im Fall von Arthrose im Knie wird der GdB allerdings nicht nach dem ärztlichen Befund einschließlich Röntgenbilder oder MRT-Scans festgestellt.

Maßgeblich ist hier die vorliegende Bewegungseinschränkung des Kniegelenks. Je nach Ausmaß der Einschränkung kann eine Kniegelenksarthrose mit 10 bis 40 Punkten bewertet werden. Auf die Prüfung des Einzelfalles sei hier jedoch explizit verwiesen.

Eine Knieprothese als letzte Option

Bei schwerer Arthrose im Kniegelenk und einer bereits so weit fortgeschrittenen Zerstörung der Knorpelmasse, dass die Beweglichkeit unwiederbringlich verloren ist, bleibt nur mehr der operative Eingriff als letztes Mittel.

Das Kniegelenk kann entweder vollständig oder teilweise ersetzt werden. Ein großer Eingriff steht den Betroffenen in jedem Fall bevor. Dieser kann unter Vollnarkose oder mit Hilfe einer Spinalanästhesie durchgeführt werden. Nach der OP folgt ein mehrwöchiger Aufenthalt in einer Reha-Einrichtung, wo die Patient*innen an das neue Gelenk gewöhnt werden, der Muskelaufbau gefördert und die Beweglichkeit bestmöglich wiederhergestellt wird.

Arthrose im Kniegelenk: 5 goldene Regeln

Die Diagnose „Arthrose“ ist für viele Betroffene erst einmal ein Schock. Tatsächlich ist die Erkrankung nicht heilbar, aber man kann ein Fortschreiten verhindern und die Symptome gut therapieren. Die wichtigsten Schritte sind dabei:

  • ärztliche Hilfe rechtzeitig in Anspruch nehmen
  • Gewichtsreduktion (bei Übergewicht)
  • Verzicht auf Rauchen und Alkohol
  • Ernährungsumstellung (ausgewogene, gesunde Kost)
  • Beweglichkeit erhalten und fördern

Lebensqualität im Rahmen einer Arthrose-Erkrankung bedeutet hauptsächlich ein schmerzfreies Leben zu führen. Beweglichkeit und ein gutes Körpergefühl sind dafür maßgeblich. In der Hand hat Du das am Ende selbst, hier rechtzeitig einen Kurswechsel vorzunehmen.

Empfehlung der Redaktion: Werde jetzt Teil der Rücken.net-Community und besuche uns auf Facebook, Pinterest oder YouTube.

Referenzen:

  1. aerztezeitung.de/Medizin/Bei-Rauchern-mit-Arthrose-schwindet-Knorpel-schneller-394260.html
  2. der-arzneimittelbrief.de/de/Artikel.aspx?SN=6096
  3. gelbe-liste.de/wirkstoffgruppen/nichtsteroidale-antiphlogistika-antirheumatika
  4. gelenk-klinik.de/kniegelenk/kniearthrose.html<
  5. gesundheit.gv.at/krankheiten/koerper/arthrose/arthrose-symptome-diagnose
  6. S2k-Leitlinie Gonarthrose. AWMF-Registernummer: 033-004 [Stand: 9. September 2020]
  7. thieme.de/statics/dokumente/thieme/final/de/dokumente/tw_physiotherapie/Gewichtsbelastung.pdf

geprüft und ergänzt am 15.01.2022 von Dr. rer. nat. Marcus Mau